Einladungen |

Lesung mit Viktorie Hanišová

Am 20. Februar in München.

hanisova_vuiktorie

Die Schriftstellerin Viktorie Hanišová stellt ihr Debut „Anežka“ (2015) vor. Dieser Roman behandelt nicht nur eine von Beginn an schwierige Mutter-Tochter-Beziehung. Am Beispiel einer ganz privaten Geschichte schaut sie auch kritisch auf überkommene Frauenbilder und tief in der tschechischen Gesellschaft verwurzelte Vorurteile: Julie träumt von einer kleinen Tochter mit blonden Haaren und blauen Augen. Weil dieser Wunsch nicht zu erfüllen ist, nimmt sie ein Roma-Baby in Pflege und umgibt die Herkunft des Kindes mit einem Netz aus Lügen. Die Erwachsenen glauben die Geschichte, aber was macht das mit dem Kind? Hat Julie ihrer Tochter wirklich einen Dienst erwiesen und sie von einem Stigma befreit? Kann Agnes nun genauso aufwachsen wie die anderen Kinder? Mit der Adoption eines Roma-Kindes greift Viktorie Hanišová ein Thema auf, das vor einigen Jahren Tereza Boučková in die tschechische Literatur eingebracht hat. Sie nähert sich dem Thema jedoch weniger emotional, analysiert ihre Protagonistin genau und hinterfragt ihre Motive.

Es moderiert Martin Krafl.
Die Übersetzungen stammen von Christina Frankenberg.

Ort: Tschechisches Zentrum München.
Weitere Informationen: Tschechisches Zentrum München.

Lena Dorn