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Ota Filip ist gestorben

Der Schriftsteller lebte im Exil in Bayern.

Der Schriftsteller und Publizist Ota Filip ist am 2.3.2018 im Alter von 87 Jahren gestorben. In den 1970er Jahren wurde er in der Tschechoslowakei wegen angeblich systemkritischer Tätigkeiten verurteilt und musste nach Deutschland ausreisen. Er emigrierte nach Westdeutschland und blieb in Bayern, wo er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaft und Künste wurde. Ota Filip veröffentlichte tschechische Texte sowohl offiziell als auch im Samisdat, in der Emigration schrieb er auch auf deutsch. Übersetzt wurden z.B. seine Bücher Das Café an der Straße zum Friedhof (1968) oder Die Himmelfahrt des Lojzek Lapáček aus Schlesisch Ostrau (1973). Zu seinen deutschsprachigen Titeln zählt Café Slavia (2001).

Ota Filip widmete sich sehr häufig dem Thema der deutsch-tschechischen Versöhnung. Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Andreas-Gryphius-Preis 1991. Im Jahr 2012 verlieh ihm der Präsident der Tschechischen Republik die Medaille für besondere Verdienste im Bereich der schönen Künste.

Lena Dorn